Tastengitarre (Pianoforte-Guitarre) - Quellen
 
Datierung   Quellen und Nachweise
1799   AMZ I, Nr. 41 v. 10. Juli 1799, Sp. 655: "Da einmal von diesem Instrument die Rede ist, so nimmt Rec. Gelegenheit, die Guitarren zu empfehlen, die Hr. Carl Bachmann in Berlin zu großer Vollkommenheit verfertigt und die vor den französischen sehr viele Vorzüge haben. Man kann auch welche mit Tasten von ihm haben."
1801   Zeitung für die elegante Welt, Nr. 72 v. 16.06.1801, Sp. 583: "Bei dieser Gelegenheit mögen die Guitarren empfohlen seyn, die der Kön. Kammermusikus und Instrumentenmacher, Herr Karl Bachmann in Berlin verfertigt, mit und ohne Klaviatur. Sie verdienen nicht allein den besten französischen an die Seite gesetzt zu werden, sondern haben vor ihnen noch manchen Vorzug voraus, worunter zugleich der gehört, daß sie um Vieles wohlfeiler sind, als jene."
1802 Heinrich Christoph Koch: Musikalisches Lexikon, Frankfurt a.M. 1802, Sp. 708 Heinrich Christoph Koch: Musikalisches Lexikon, Frankfurt a.M. 1802, Sp. 708
1807   Heinrich Christoph Koch, : Kurzgefaßtes Handwörterbuch der Musik für praktische Tonkünstler und Dilettanten. Leipzig 1807, S. 178: "Die Guitarre ist von einem deutschen Künstler in London an dem untern rechten Backen der Resonanzdecke mit einer Claviatur von sechs Tasten bereichert worden, deren Tangenten aus dem Schalloche bey der Berührung der Tasten hervortreten, und die Saiten, so wie die Hämmer bey dem Pianoforte, zum Klange bringen. Ein auf diese Art gebautes Instrument nennet man Pianofort[e]guitarre".
1812   AMZ XIV (1812), Nr. 29 v. 15.07.1812, Sp. 479: "die Erfindung des Hrn. P. [= Pertoso, Musiker aus Neapel], seiner Guitarre 6 Tasten zu geben, durch deren Niederdrücken die Saiten zum Klingen gebracht werden, (Pianoforte-Guitarre!!!) ist übrigens nicht neu (man s. Kochs mus. Lexik.) und ohne den mindesten Nutzen."
1812   Gerber: Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler, I. Teil, Leipzig 1812, Sp. 225: Als Erfinder der "Guitarren mit Klaviaturen" wird Anton Bachmann (Berlin) genannt; vgl. Ledebur 1861, S. 26
1819   Großherzoglich-Badisches Staats- und Regierungs-Blatt. 18. Jg., Carlsruhe, 8.1.1820, S. 7: "Privilegium-Ertheilung […] dem HofMusikus Franz Fiala dahier ein Privilegium auf vier Jahre, vom 1ten Jenner 1820. an, gegen die Nachfertigung und den Verkauf der von ihm erfundenen sogenannten Tasten-Guitarre, wodurch mittelst angebrachter Claviatur der Ton melodischer gemacht, der menschlichen Stimme angenähert, und zugleich eine Abwechslung im Vortrage bewirkt wird […]. Carlsruhe, den 8ten Decbr. 1819." (Michel/Neumann 2015, 262)
1820 Morgenblatt für gebildete Stände. 14. Jg. Stuttgart und Tübingen 1820, S. 144 Morgenblatt für gebildete Stände. 14. Jg. Stuttgart und Tübingen 1820, S. 144
um 1825 Tastengitarre, Leipzig, Inv.-Nr. 605 Tastengitarre
unsigniert
Leipzig, Museum für Musikinstrumente der Universität, Inv.-Nr. 605 (Kriegsverlust)

Lit.: Kinsky 1912, 172f., 170 (Abb.); Michel/Neumann 2015, 260-262
1828   Gustav Adolph Wettengel: Vollständiges, theoretisches-praktisches Lehrbuch der Anfertigung und Reparatur aller noch jetzt gebräuchlichen Gattungen von italienischen und deutschen Geigen, Ilmenau 1828; S. 460-466
1834 Wilhelm Schneider: Historisch-technische Beschreibung der musicalischen Instrumente. Neiße und Leipzig 1834 Wilhelm Schneider: Historisch-technische Beschreibung der musicalischen Instrumente, ihres Alters, Tonumfangs und Baues, ihrer Erfinder, Verbesserer, Virtuosen und Schulen nebst einer faßlichen Anweisung zur gründlichen Kenntniß und Behandlung derselben. Neiße und Leipzig 1834
1835   Otto Bachmann: Theoretisch-praktisches Handbuch des Geigenbaues, Quedlinburg und Leipzig 1835. S. 65/66
1912   Kinsky 1912, S. 172: »Die "Tastenguitarre" — anscheinend eine Nachahmung der 1783 von Christian Clauss in London erfundenen "Tastencither" (vgl. No. 626 — 628 des Katalogs) — wurde ca. 1795 von Anton Bachmann in Berlin (geb. 1716, gest. 1800) erfunden. Während aber derartige englische "Tastencithern" verhältnismäßig häufig anzutreffen sind, ist diese den Triller ermöglichende Einrichtung bei Guitarren so gut wie gar nicht verbreitet gewesen. Wahrscheinlich ist die vorliegende Tastenguitarre eine Arbeit des Sohnes des Erfinders, Karl Ludwig B. (geb. 1748, gest. 1809 zu Berlin).«
Andreas Michel
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