Quellen zur Zister: Lexika, Wörterbücher und instrumentenkundliche Nachschlagewerke
 
Datierung   Quellen und Nachweise
1592   Helfricus Emmelius: Nomenclator propriorum nominum germanico-latinus, Basel o.J. (1592), 233: "Cithara cither, harpffe".
1616   Georg Henisch: Teütsche Sprach und Weißheit, Nürnberg 1616, Sp. 606: "Cither / ein halbe laut / harpff / cithara, lyrae genus, kompt her von dem Griechischen [...], oder Lateinischen sistrum, instrumentum Musicum, quod continua commotione pulsum edit cantum siue tinnitum, Cithara incitat ad bellum. Er 786."; Sp. 1774: "Guiterne / gitterne / cithara, testudo minor, fidicula minor."
1616 Levinus Hulsius: Dictionarium Teutsch-Frantzösisch-Italiänisch, Frankfurt a.M. 1616, 71: "cithern auff der Cither schlagen, jouer du cistre, sonare di cetra"; "citherschläger qui ioue du cistre, sonator di cetra, m."
1619 Michael Praetorius: Syntagma Musicum, Theatrum Instrumentorum, Wolfenbüttel 1620, Taf. XVI Michael Praetorius: Syntagma musicum, Band II: De Organographia, Wolfenbüttel 1619, S. 54: "Das XXXI. Capitel. CITHARA. (in Sciagraph. Col. XVI.) Cithara, eine Cither / Ist jetziger zeit bey uns viel eine ander Instrumentum Musicum, als vorzeiten bey den Alten; domit dem Namen Citharae, unsere jetzige Harffe genennet worden: Wie im folgenden Numero 23. zu vernehmen.
Es seynd aber der Cithern fünfferley Art: 1. Die gemeine Cither von 4. Choren / unnd wird unterschiedlich gestimmet; bißweilen (h g d' e') und alsdenn Italianische Cither; bißweilen a g d' a' / Frantzösische Cither genennet. Und diese Art mit 4. Choren ist fast ein illiberale, Sutoribus & Sartoribus usitatum Instrumentum.
2.   Cither von 5. Choren; und wird also gestimmet / d h g d' e'; oder F e c g a; von etlichen aber also / G fis d a h.
3.   Sechs Chörichte Cither: Unnd die wird uff unterschiedliche Art gestimmet.
1.   Die alte Italianer haben sie also gestimmet a c' h g d' e'. 2. Sixtus Kargel von Straßburg / h G d g d' e'. 3. Die dritte Art wird nach der fünff Chörichten gestimmet / also / G d h g d' e'; Darauff man so viel nicht uberlegen darff / und viel bequemer und füglicher zugreiffen ist.
4.   Großsechs Chörichte Cither / do das Corpus noch eins so groß ist / und umb eine quart tieffer / als die vorigen sechs Chörichten Cithern / nemlich also / fis D A d a h gestimmet wird.
Ist in alles fast zwo Ellen lang: Und Col. V. zu finden.
5.   Noch wird eine grössere Art von Cithern gefunden mit 12. Choren / welche ein herrlichen starcken Resonanz von sich gibt / gleich als wenn ein Clavicymbel oder Symphony gehöret würde: Und zu Praga bey einem Keyserlichen vornehmen Instrumentisten, Dominicus genant / eine solche zu finden: Welche fast so lang als eine Baßgeige seyn sol. Deren Abriß Col. VII. zu finden.
Noch ist vor drey Jahren ohn gefehr ein Engelländer mit einem gar kleinen Citterlein / (deren Abriß Col. XVI.) in Deutschland kommen / an welchen der hinderste Boden von unten auff halb offen gelassen / und nicht angeleimet ist / Darauff er eine frembde / doch gar sehr liebliche und schöne armony mit feinen reinen diminutionibus und zitternder Hand zuwegen bringen können / also / daß es mit sonderbarer Lust anzuhören; Und von etlichen vornehmen Lautenisten gleichergestalt numehr practiciret werden kan.
Es wird aber / wie vor alten Zeiten die vierChörichte Lautten also gestimmet:

  Quinta   g' g'
die Quart ins d' d'
Tertia a b
  Secund   f' f'
 
Wiewol die Tertia bißweilen ein Semitonium majus höher ins b gezogen / und in corda valle genennet wird: Und in Franckreich uff der Lauten sehr gebräuchlich ist. Doch / daß alle Säitten umb eine Octav höher / als die Lauten also f'' b' d'' g'' gezogen / unnd zu der Quint die Numeri 11. zur Quart, Num. 8. zur Tertz Num. 5. unnd zur Secund Num. 10. von Messings und Stälenen Säiten gebrauchet werden. Denn die Secund, oder der vierdte Chor wird nur umb eine Secund niedriger / als die Quint oder erste Chor gestimmet."
Michael Praetorius: Syntagma Musicum, Theatrum Instrumentorum, Wolfenbüttel 1620, Taf. VII
1627   Anton Boten: Malerei im Deckengewölbe des Mausoleums in Stadthagen, St. Martini, Engel mit Laute und Zister; Lit.: Hauber 1730; Bischoff/Schönlau 2007, S. 36
1644   Nathan Duez: Nova nomenclatura quatuor linguarum, Amsterdam 1644, 717: "Zitter oder Citter, f., un cistre, une quitarre, ou guitarre, cithara" (vgl. Grimm 1956, XV, 1661)
1662   Jacob Stoer: Dictionarium Germanico-Gallico-Latinum, Genf 1662, 106: "cittern ... cithare ludere"; 635: "zittern" (vgl. Grimm XV, 1956, 1663)
1691   Kaspar Stieler: Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutscher Sprachschatz, Nürnberg 1691, Sp. 2639: "Zitter / die / plur. Zittern / cithara, instrumentum musicum, cujus. dimin. est Zitrinlein / et nostro idiomate Zitrinchen / das / cithara minor tremula."; Sp. 1811: "Zitterschläger / citharoedus"; "Zitterschlägerinn / sive Harfenschlägerin / cytharistria".
1693   Matthias Kramer: Neu-ausgefertigtes herrlich-grosses und allgemeines Italiänisch-Teutsches Sprach- und Wörter-Buch, Nürnberg 1693, S. 210: "Cetera, cetra, (Par. Poet. Lat. Cithara) eine Cither. V. Chitarra."; S. 217: "Chitarra, eine Cyther / eine Kytharre. sonar la chitarra, auf der Cyther oder Kytarre schlagen."
1698   Christoph Weigel: Abbildung und Beschreibung der gemeinnützlichen Hauptstände, Regensburg 1698, S. 228: "Num. III. Der Geigen- und Lauten-Macher.", S. 229: "Sie verfertigen / neben denen ordentlichen Lauten / auch Mandor / Angeliquen / Theorben / Cithern und Cithringen / welche letztere nicht nach Art der Lauten an dem Boden gewölbt / sondern blatt und eben / mit stählernen und messingen Saiten bezogen / und vornen / wo man mit der Hand zu spielen pfleget / um einen wohl-klingenden trillo zu machen / etwas offen sind."
1702   Matthias Kramer: Teutsch-Italiänisches Dictionarium, Teil II, Nürnberg 1702, 1494: "Zitterlein, hoggi Zittrinlein ò Zitrinchen chittarina, chitarretta" (vgl. Grimm XV, 1956, 1662)
1706   Martin Heinrich Fuhrmann: Musikalischer-Trichter, Frankfurt an der Spree [Berlin] 1706, S. 92: "Cithara, Cithrinchen (dimin.) ist ein Jungfer-Instrument, so wie es heut zu Tage; oder des Apollinis seine Cither / womit in die Mahler abmahlen / muß anders gewesen seyn."
1711   Johann Rädlein: Europäischer Sprach-Schatz, Leipzig 1711, 1097a: "Zittern auf der Zitter schlagen oder spielen"
1715   Gottlob Siegmund Corvinus (Amaranthes): Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, Leipzig 1715; Sp. 325:
a) "Cither / Ist ein mit einem breit hohlen Bauch und langen Halse verfertigtes Instrument und Saitenspiel mit dräternen Saiten bezogen, so mit denen Nägeln oder einer Federkiele gerühret wird, worauf das Frauenzimmer zu spielen und darein zu singen pfleget."
b) "Cithringen / Ist eine kleine Art von einer Cither, mit dräternen Saiten bezogen, wird von dem Frauenzimmer mit einer spitz geschnittenen Feder-Kiehle gerissen und gespielet."
(vgl. Otto 1959, 208; Pilipczuk 1980; Meierott 1991, 199)
1718 Johann Arnold Vockerodt: Gründlicher Musikalischer Unter-Richt, Teil III, Bielefeld 1718, S. 6; "§ 4. Das Citharinchen wird gestimmt ins a', e', c', g, d, oder a', e', c', a, f, wird auch vielfältig so wol in noten, als tabulatur veraccordirt z.e. f, b, d', f', b' & c."
1721 Christoph Weigel: Abbildung und Beschreibung derer sämtlichen Berg-Wercks-Beamten und Bedienten, Nürnberg 1721, Taf. 17: "Citharoedus metallicus. Ein Bergsänger" (vor 1719); Zisternspieler in Bergmannstracht (Lateinische Ausgabe dieses Buches etwa 1710) Christoph Weigel: Abbildung und Beschreibung derer sämtlichen Berg-Wercks-Beamten und Bedienten, Nürnberg 1721, S. 17: "Berg-Sänger sind Musicanten unter den Berg-Leuten, die meistens auf der Zither und Dreyangel schlagen und spielen, und darzu allerhand Berg-Reime, worunter leider öffters die schandbarsten und ärgerlichsten Dinge sind, absingen, zu großer Beschimpffung frommer und tugendhaffter Berg-Leute, die bey ihrer so gefährlichen Arbeit, wohl schwerlich auf solche schandbare Lieder und Poßen dichten werden."
um 1720 Johann Christoph Weigel: Musicalisches Theatrum, Nürnberg etwa 1715/1725, Faksimile-Nachdruck Kassel 1961, hrsg. von A. Berner, Bl. 35: "Guitar-Spieler" Johann Christoph Weigel: Musicalisches Theatrum, Nürnberg, etwa 1715/1725, Faksimile-Nachdruck Kassel 1961, hrsg. von A. Berner, Bl. 35: "Guitar-Spieler / Ich find offt schönes Gold in finstern Bauch der Erden / wie kommt es dann, daß ich nichts in den Sack erschnapp: / drum mus ich armer Tropff ein Music-Zwitter werden / sonst knappt es hint und forn bey mir: O armer Knapp / legt einen Dreyer ein! So krieg ich was zu trincken / ich will gar gern in Faß (den sichern Schacht) versincken."
1727   Sperander (F. Gladow): A la Mode-sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon, Nürnberg 1727, 116b: "Cithar, ein also genantes musicalisches Instrument, welches besonders in Italien gar gemein, und fast einer Laute gleichet" (vgl. Radke 1963, 48)
1728   Belemnon: Curiöses Bauern-Lexicon, Freystatt 1728
1732   Joseph Friedrich Bernhard Caspar Majer: Museum musicum, Schwäbisch Hall 1732, S. 89: "Chitarra, Guitarre, Guiterre, oder Cithara Hispanica. Ist ein mit 5. doppelten Darm-Saiten-Chören bezogenes / plattes Lautenmäßiges Instrument, welches sonderlich vom Spanischen Frauenzimmer gebrauchet wird. Es kam solches aus Spanien nach Italien / von dar aber in andere Länder: Es ist aber dieses Instrument mit der erst angeführten Cithara nicht zu confundiren. Ehemals soll es nur 4. Chor gehabt haben; jetzo aber bestehet es aus 5. doppelten in unisono beweilen Accord-mäßig gestimmeten Darm- meistens aber meßingen Saiten."
1732   Johann Gottfried Walther: Musikalisches Lexikon, Leipzig 1732, S. 152: "Cetera Tedesca (ital.), ein mit zehn Saiten bezogenes Lautenmäßiges Instrument bey den Teutschen, dessen Corpus etwas platt, und in der Runde aus- und eingebogen ist, so daß es wie eine Rose anzusehen, s. Bonanni, Gabinetto Armonico, p. 97."; S. 167: " "Cistre, also nennen die Frantzosen eine Italiänische Kitarre oder Cither, welche von Abt Furetiere folgender massen beschrieben wird: 'Cistre ist ein besaitetes, und in Italien sehr gebräuchliches Instrument, hat bey nahe die Gestalt einer Laute, aber einen längern in 18 Griffe abgetheilten Hals, vier Reihen Saiten, deren jede  aus dreyen in unisono gestimmten bestehet, ausgenommen die zweyte Reihe, als welche deren nur 2 hat. Die Saiten sind von Meßing, und werden mit einem Feder-Kiel tractirt, ec. Es gibt auch Cistres von 9 Reihen Saiten.' / das Dictionaire der Societät de Trevoux füget noch dieses hinzu: 'Es solle dieses Instrument im Lateinischen nicht durch Sistrum, sondern durch Cithara gegeben werden, weil es vom Italiänischen Wort Cetra, und dieses vom lateinis. Cithara herkomme.' Die verschiedenen Gattungen der zither können beym Praetorio T. 2 Syntagm. p. 54 und 55 nachgeschlagen werden. Mersennes lib. I Harm. Instrum. Prop. 7 giebt es lateinisch durch: Cistrum, und stellet dessen Abb., Theile und Stimmung, in den 22ten proposition, mit mehreren vor. Sonsten widerspricht Bonanni, p. 109 seines Gabinetto Armonico obigem Vorgeben des Abts Furetiere in folgenden Worten: non essendo usoto nell' Italia, si tralascia la figura di esso."
1734   Christoph Ernst Steinbach: Vollständiges Deutsches Wörter-Buch vel Lexicon Germanico-Latinum, Breslau 1734, I, 235: "Cither (die) Cithara."; II, 1097: "Ziethar, vid. Zitter."; "Zitter (die) cithara. Die Zitter schlagen, cithara ludere."
1737   Barnickel: Kurtzgefaßtes Musikalisches Lexicon, Chemnitz 1737, S. 88: "Cither, ist ein musikalisches Instrument, deren es unterschiedliche Arten giebet, als 1.) die gemeinen von 4. Chören Saiten, worauf die Berg- und andere gemeine Leute mit Feder-Kielen scharren. 2.) Eine von 5. Chören, 3.) eine von 6. Chören, 4.) die grosse 6. Chörichte Cither, da das Corpus noch eins so groß, und um eine Quarte tiefer gehet, in allen fast zwey Ellen lang. 5.) Die größte ist von 12 Chören Saiten, lautet als ein Clavicymbal."; "Cithrinchen, hat die Gestalt einer Cither, der Boden aber ist unten halb offen, und kan durch das Zittern mit dem Arm dessen, der mit dem Federkiel auf den vier Chören meßingenen oder stählernen Saiten spielt, der Laut auch zitternd gemacht werden."
1737   Ernst Gottlieb Baron: Historisch=Theoretisch und Practische / Untersuchung / des / Instruments / der Lauten, / Mit Fleiß aufgesetzt und allen / recht­schaffenen Liebhabern zum / Vergnügen heraus ge= / geben. / Nürnberg // bey Johann Friederich Rüdiger. / 1727.
S. 87: "Was nun derer Frantzosen ihre Art überhaupt anlanget, so brechen sie so starck mit gar zuoffter Verwechslung der Stimmen, daß man wohl gar die Melodie nicht kennt, und ist wenig wie schon gedacht cantabile zu finden; zumahlen auch bey ihnen auf der Lau­ten vor eine grosse Zierde gehalten wird, die Accorte nach der Art der Cithar mit der rechten Hand zurück zu streiffen, und ein beständiges Hüpffen bey ihnen Geist und Leben geben muß."
S. 130: "Was aber die andern, und wegen ihrer Unvollkommenheit fast nicht mehr bräuchli­chen Instrumenta, e. g. die Quinterna oder Chiterna, Pandurina oder Mandürchen, Benorcon, Orpheoron, Citharra etc. anlanget, so hat Kircherus recht, wenn er schreibt: (b) daß es einem vernünfftigen Musico unanständig sich damit einzulassen, weil er was nützlichers und ­Loben­s­würdigers in der Music vornehmen kan."
1741   Johann Hübner: Curieuses und Reales Natur-Kunst-Berg-Gewerck- und Handlung Lexicon, Leipzig 1741, Sp. 490: "Cither, Cithara, ein musikalisches Instrument. Derer giebt es unterschiedliche Arten: Die gemeinen, von 4 Chören Saiten, worauf die Berg- und andere gemeine Leute mit Federkielen scharren; 2) eine von 5 Chören; 3) eine von 6 Chören; 4) die große sechschörichte Cither, da das Corpus noch eins sogroß, und um eine Quarte tiefer geht; in allem fast 2 Ellen lang; 5 die größte ist von 12 Chören Saiten, lautet als ein Clavicymbal."; Sp. 491: "Cithrinchen, hat die Gestalt einer Cither, der Boden aber ist unten halb offen, und kan durch das Zittern mit dem Arm dessen, der mit dem Federkiel auf den 4 Chören meßingenen oder stählernen Saiten spielet, der Laut auch zitternd gemacht werden."; Sp. 2335: "Zitter, Cithara, Guitarre, ein Kling-Spiel, in Gestalt einer Laute, aber mit einem platten Bauch. Die kleinen werden Zitrinchen genannt. S. Chitarre, it. Citter."
1741 J. F. B. C. Majer: Neu-eröffneter theoretisch- und pracktischer Music-Saal, 2. Auflage, Nürnberg 1741 Joseph Friedrich Bernhard Caspar Majer: Neu-eröffneter theoretisch- und pracktischer Music-Saal, Zweyte und viel-vermehrte Auflage, Nürnberg 1741, S. 91: "Chitarra (Ital.) Guitarre, Guiterre, gall. Cithara Hispanica, lat. und ......, gr. ist dasjenige Instrument, wovon in dem Appendice Meldung geschiehet, welches aber in der ersten Edition aus gewiesen Ursachen nicht beygesetzet worden, nunmehro aber, weilen es so viele Liebhaber findet, auch hier eingeschaltet wird, wobey jedoch in specie zu observiren ist, daß dieses Instrument meistens aus 6. Chören bestehet, die 2. unterste davon sind von Silber gesponnene, die drei mittleren meßinge- und zwar jede gedoppelt in unisono gestimmt, die reineste und zarteste aber ist bißweilen stählen, oder eine Lautenmäßige Darm Saite; der Accord darauf ist unterschiedlich, und hat fast gleiche Bewandnuß mit der Viola d'amour"; S. 93: "Rechter Hand aber werden alle Stücke mit dem Zeig- und Mittel-Finger gegen dem Stern hingeschlagen, und auch die mordanten damit gemachet."
1742   Valentin Trichter: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon, Leipzig 1742, Sp. 362: "Cithrinchen, Hat die Gestalt einer Cither, der Boden aber ist unten halb offen, und kan durch das Zittern mit dem Arm dessen, der mit der Federkiel auf den 4 Chören meßingenen oder stählernen Saiten spielet, der Laut auch zitternd gemacht werden, so gar lieblich klinget."
1748   Johann Theodor Jablonski: Allgemeines Lexicon der Künste und Wissenschaften, neue, um die Helfte vermehrte, und durchgehends verbesserte Auflage, Königsberg und Leipzig 1748, 1443: "Zitter, Cithara, Guitarre, ein Klingspiel, in gestalt einer laute, aber mit einem platten bauch, Es ist sehr alt und hat anfänglich nur 4 saiten gehabt, jetzt aber sind sie bis auf achte vermehret worden. Bey uns ist noch eine kleine Art derselben im gebrauch, so man zitrinchen nennet, und mit vier meßingenen stimmen, davon die oberste einfach, die übrigen doppelt bezogen sind, versehen ist."
("Cetera Tedesca", 152, "Cistre", 167, nach Walther 1732; "Cither", 88, "Cithringen", 88, nach Barnickel 1737)
1749 Johann Heinrich Zedler: Universal-Lexicon, 62. Band, Leipzig und Halle 1749, Sp. 1812 Johann Heinrich Zedler: Universal-Lexicon, 62. Band, Leipzig und Halle 1749, 1812: "Zitter, lat. Cithara, Franz. Guitarre, ist ein Klingspiel, in Gestalt einer Laute, aber mit einem glatten Bauche. Es ist sehr alt, und hat anfänglich nur vier Saiten gehabt, jetzt aber sind sie bis auf achte vermehret worden. Bey uns ist noch eine kleine Art derselben im Gebrauche, so man Zitrinchen nennet, und mit vier meßingenen Stimmen, davon die oberste einfach, die übrigen doppelt bezogen sind, versehen ist."
1750   Noel Chomel: Ökonomisch- und Physikalisches Lexicon, Leipzig 1750ff.; Bd. VIII, Sp. 2462: "Zitter, oder Cither, Lat. Cithara, Franz. Guitarre, ist ein musikalisches Instrument. Derer giebt es unterschiedliche Arten: 1) die gemeinen von vier Chören Sayten, worauf die Berg- und andere gemeine Leute mit Feder-Kielen scharren; 2) eine von fünf Chören; 3) eine von sechs Chören; 4) die grosse Sechs-Chörichte Cither, da das Corpus noch eins so groß, und um eine Quarte tiefer geht, und in allem fast zwey Ellen lang ist; 5) die grösseste ist von zwölf Chören Sayten, lautet als ein Clavi-Cymbel. Hiernächst hat man auch 6) kleine Citheringen oder Zithringen, mit vier Chören, unten offen, daß man den Thon tremulirend machen kan, welches mit drätenen Saiten bezogen, und von dem Frauenzimmer mit einer spitzgeschnittenen Federkiele gerissen und gespielet werden. Man hat auch ein Instrument, welches einen länglichten und runden Bauch oder aber wie eine Geige hat, und im ersten Fall wie eine kleine Laute aussiehet, sonst aber mit Darm-Sayten in vier Chören und einer eintzigen besponnenen Sayte bezogen ist. Dieses nennen einige auch eine Zitter. Es ist aber eigentlich nichts anders; als die Italienische oder Spanische Chitarre, oder Quinterna. Alle diese Instrumente sind Waaren der Instrument- und Geigenmacher. Siehe diesen Artickel, wie auch Chitarra, und Cistre."
Bd. II, Sp. 1136: "Cistre, also nennen die Frantzosen eine Italienische Kitarre oder Zitter, welche also beschrieben wird: Die Cistre ist ein besaitetes und in Italien sehr gebräuchliches Instrument, welches einer Laute fast ähnlich ist; nur das es einen längeren und in 18 Griffe abgetheilten Hals nebst vier Reihen Saiten hat, deren jede aus dreyen in unisono gestimmten bestehet, aus genommen die zweyte Reihe, als welche deren nur 2 hat. Die Saiten sind von Meßing, und werden mit einem Feder-Kiele tractiret. Es giebt auch Cistres von 9 Reihen Saiten."
1757   Friedrich Wilhelm Marpurg: Anfangsgründe der theoretischen Musik, Leipzig 1757, S. 4: "Hervorbringung des Schalles bey den musikalischen Instrumenten ... die, wo die Seyten mit Federn, Fingern oder Nägeln beweget werden, z.E. auf dem Flügel, der Laute, der Cyther etc."
1758   Jacob Adlung: Anleitung zu der musikalischen Gelahrtheit, Erfurt 1758, S. 587: "Cistre, Cither, ist bekannt (1)"; "1) Kircher hat sie in Kupfer. Aber von der cithara Hieronymi siehe beym Prätor., Taf. 32, Fig. 5 u. 6"
1760   Johann Christoph Gottsched: Handlexicon oder Kurzgefaßtes Wörterbuch der schönen Wissenschaften und freyen Künste. Leipzig 1760, Sp. 399
1764   Johann Samuel Halle: Werkstäte der heutigen Künste oder die neue Kunsthistorie, 3. Band, Brandenburg und Leipzig 1764, S. 366f.
"Zur Belustigung einzelner Personen sind dagegen die Violdagamba, die Laute, die Harfe, die Viololdamour, die Guitarre, die Cither, der Violonparthon, hinlänglich." (S. 366)
1766   Krackherr, Christoph Friedrich: Bequemes, nüzliches, nothwendiges, und jedermann dienliches Handlexicon, Nürnberg 1766, S. 74: "Cithar, ein also genanntes musicalisches Instrument, welches besonders in Italien gar gemein, und fast einer Laute gleichet."
1773   Sprengel, Peter Nathan: Handwerke und Künste in Tabellen, Elfte Sammlung, Berlin 1773, S. 73: "zu den Instrumenten, die man mit den Fingern schlägt, gehöret die Laute nebst ihren Töchtern der Guitarre und Teorbe, die Cither und die Harfe. Allein alle diese letztern Instrumente sind ziemlich aus der Mode gekommen."
1776   Filippo Bonanni / Giacinto Ceruti: Gabinetto armonico. 2. Aufl., Rom 1776, S. 116f.: "LII. / Cetera Tedesca. / Poco dissimile è l'istromento detto Cetera Tedesca dal Kircher, forse perchè usato frequentemente nella Germania, e armato di sole dieci corde, che rendono un suono assai grato. Siamo affato all' oscuro di chine sia stato l'inventore, ma è cosa moderna. / LII. / Cithare Allemande. / Cette espece de Cithare, ressemble assês bien à la pandure; Le P. Kircher la nomme Allemande peut être parceque'elle est fort en usage en Allemagne. Elle est de differentes formes. & n'a que dix cordes qui renvoient un son fort doux: Nous en ignorons l'inventuer quoi que son origine soit moderne.
1778   Bergmännisches Wörterbuch, Chemnitz 1778, 79: "Bergmusikanten sind Bergleute, welche sich nächst ihrer Bergarbeit auf die Musik legen. In Freyberg sind 2 vom Landesherren bestellte Banden derer Bergmusikanten, welche ein gewisses Wartegeld zu genießen haben. Die Bergsängerbande, welche die älteste ist, aus 10 Personen bestehend und sonderlich der Vocalmusik oblieget, darneben aber Cythern und Violinen nebst Baß führet, sich aber keiner blasenden Instrumente bedienen darf, und die Berghautboisten, welche blasende und Saiten Instrumente führen" (vgl. Heilfurth 1954, 20)
1780   Johann Christoph Adelung: Kurzer Begriff menschlicher Fertgikeiten und Kenntnisse, Leipzig 1780, S. 280: "Die kleine Quitarre oder Zither, mit ihren Unterarten von fünf bis zu zwölf Chören."
1782   Johann Karl Gottfried Jacobsson: Technologisches Wörterbuch, oder alphabetische Erklärung aller nützlichen mechanischen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerker, wie auch aller dabey vorkommenden Arbeiten, Instrumente, Werkzeuge und Kunstwörter, 2. Teil, Berlin und Stettin 1782, S. 572f.
1785   Das Basedowische Elementarwerk. Ein Vorrath der besten Erkenntnisse zum Lernen, Lehren, Wiederholen und Nachdenken. Zweite, sehr verbesserte Auflage, Leipzig 1785, Bd.II., S. 435: "Die Cither (23) und Laute (24) haben viele Aehnlichkeit miteinander; gleichwie die Davidsharfe (25) und die Spitzharfe (26), deren alle Saiten mit den Fingern gerührt werden."
1786   Johann Georg Lebrecht Wilcke: Musikalisches Handwörterbuch, Weimar 1786, S. 25: "Cistre. F. A. Sisster. U. Die Zither."; S. 59: "Guitarre. F. A. Kitharr, eine Cither. Man schreibts auch guiterre, ital. Chitarra, oder Chitarrone. A. Kitarra, Kitarroneh."
1790   Johann Georg Albrechtsberger: Gründliche Anweisung zur Composition; mit einem Anhange: Von der Beschaffenheit und Anwendung aller jetzt üblichen musikalischen Instrumente, Leipzig 1790, S. 417: "7) Die Cither (Chitarra) ist dreyerley: die deutsche, die welsche und die spanische. Jede wird anders behandelt. Importa niente."
1792   Johann Adam Hiller: Anweisung zum Violinspielen, für Schulen, und zum Selbstunterrichte. Nebst einem kurzgefaßten Lexicon der fremden Wörter und Benennungen in der Musik. Leipzig 1792, S. 65: "Cithara, Zither, ist bey uns ein lautenartiges, mit Dratsaiten bezogenes Instrument, und der Zeitvertreib gemeiner Leute."
1795   Johann Karl Gottfried Jacobsson: Technologisches Wörterbuch, 8. Band,  Berlin und Stettin 1795, S. 272: "Zitthringen, hat die Gestalt einer Citther, der Boden aber ist unten halb offen. Es hat 4 Chöre messingener oder stählerner Saiten, den Laut kann derjenige, der darauf spielt, durch das Zittern mit dem Arme, auch zittern machen, welches gar lieblich klingt."
1801 Klein 1801 Johann Joseph Klein: Lehrbuch der theoretischen Musik in systematischer Ordnung. Leipzig und Gera 1801, S. 120f.

Stimmungen für zwölfchörige Zistern in Diskant-, Tenor- und Baßlage
1801   Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 4. Theil, zweyte vermehrte und verbesserte Ausgabe, Leipzig 1801, Sp. 1727: "Die Zither, (sprich Zitter) plur. die -n, ein musikalisches Saiten-Instrument, gemeiniglich mit vier Chören Saiten, welches eigentlich eine unvollkommene Laute ist. Auf der Zither spielen, die Zither spielen. eine Art kleiner Zithern, welche unten offen sind, werden Cithrinchen, oder Zithrinchen genannt. / Anm. Schon im Notker Ziterun, im Ital. Guitarra, im Franz. Guitarre, im Lat. Cithara, im Arab. Kithar. Da das Instrument selbst sehr alt, und morgenländischen Ursprungs ist (S. Psalter), so ist es der Nahme auch, welcher vermuthlich von dem Persischen Ciar, vier, und tar, Saite, abstammet."
1801   Johann Christoph Wilhelm Kühnau: Beschreibung aller alten und neuen musikalischen Instrumente. Berlin, im Januar 1801. Berlin, Staatsbibliothek, Musikabteilung, Sign. Mus. ms. autogr. theor. Joh. Chr. Wilh. Kühnau; S. 6: "Citola. Citole. Name eines alten musikalischen Instruments."; S. 7: "Cithar. Zÿthar. Zitter. Zithar. Guitarre, Cithara, ..... (?), Citre, [gr. kithara], [hebräisch]. Ist auch ein musikalisches Saiteninstrument, so jetzt fast ganz außer Gebrauch ist. Das Wort Cistre bedeutet eine Italiänische Zither."
1802   Heinrich Christoph Koch: Musikalisches Lexikon, Frankfurt a.M. 1802, Sp. 1395: "Die moderne Sister, die man auch zuweilen die deutsche Guitarre nennet, und an welcher seit einiger Zeit nicht nur in Frankreich, sondern auch hin und wieder in Deutschland, die Liebhaberey sehr zugenommen zu haben scheint, ist aus der alten deutschen Zither von vier Saiten entstanden, und in Frankreich vervollkommnet worden.
Ton und Spielart, so wie auch das Corpus dieses Instruments haben die größte Aehnlichkeit mit der französischen Guitarre; auch ist es, so wie die Guitarre, bloß zur Begleitung des Gesanges geeignet.
Man bezieht die Sister mit sieben Darmsaiten, von welchen die drey tiefsten übersponnen sind." [es folgt die Erklärung der Stimmung, der Anwendung des Capotasto, der Spielhaltung und der Anschlagsweise nach Scheidler 1801]
Sp. 1763: "Zither, (Cithara) das Lieblingsinstrument der Spanier, ist eines der ältesten Saiteninstrumente, welches schon bey den alten Griechen gebräuchlich war, dessen Form sich aber in den spätern Jahrhunderten merklich verändert hat.
Heut zu tage bestehet das Corpus derselben aus einem flachen Boden und aus einer eben solchen Resonanzdecke mit einem runden Schall-Loche; beyde sind vermittelst einer ohngefähr zwey Zoll hohen Zarge verbunden. An der untern Seite hat es eine runde Figur, die nach dem Hals zu oval wird, und sich mit demselben verbindet. Der Hals ist ohngefähr so lang als das Corpus, und auf dem Griffbrette sind die Bunde oder Griffe von Messing eingelegt. Ehedem bediente man sich dieses Instruments in verschiedener Größe und bald mit mehr, bald mit weniger Drahtsaiten bezogen, die mit einem Federkiel geschnellt werden. Die gebräuchlichste Gattung war die sechschörige Zither, auf welcher die Saiten in die Töne G d h g d' e' gestimmt wurden.
Heut zu tage ist dieses Instrument in Deutschland weder unter den Tonkünstlern, noch unter Dilettanten von feinerm Geschmacke, gebräuchlich, jedoch hat sich eine vervollkommnete Gattung derselben, nemlich die Guitarre, auch unter den feinern Zirkeln erhalten, und scheint seit geraumer Zeit sich zum Lieblingsinstrumente des schönern Geschlechts zu erheben.
Die eigentliche Zither trifft man nur noch hin und wieder unter den niedern Volksklassen, und unter den Bergleuten an, die ihre bergmännischen Lieder damit begleiten."
1805 Gabriel Christoph Benjamin Busch: Handbuch der Erfindungen, 3. Teil, 1. Abteilung, Eisenach 1805, S. 235: Art. "Cyther" Gabriel Christoph Benjamin Busch: Handbuch der Erfindungen, 3. Teil, 1. Abteilung, Eisenach 1805, S. 235: Art. "Cyther"
1806   Georg Friedrich Wolf: Kurzgefaßtes Musikalisches Lexikon, Dritte, verbesserte und vermehrte Auflage, Halle 1806, S. 61: "Cithara, Zither, ist bei uns ein lautenartiges, mit Drahtsaiten bezogenes Instrument, und der Zeitvertreib gemeiner Leute. Was es bei den Griechen und Römern für ein Instrument gewesen, haben die Gelehrten noch nicht völlig entschieden."
Anm.: Das Stichwort "Cithara ist in der 1. Auflage von 1787 nicht enthalten.
1806   Christian Daniel Friedrich Schubart: Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst, hrsg. von Ludwig Schubart, Wien 1806; S. 306: "Die Mandoline und Zither, oder Guitarre, / ist seit Jahrhunderten das Lieblingsinstrument der Spanier. Es gibt wenig Menschen unter ihnen, die nicht schlecht oder gut darauf spielen könnten. Sie bringen damit ihr Ständchen vor den Fenstern ihrer Geliebten; ja auch auf Spaziergängen nimmt der Spanier seine vertrauliche Zither mit. Ihre Improvisatoren, oder Stegreif-Poeten, begleiten alle ihre Einfälle mit diesem Instrumente, das sie mit Fingern oder Fischbein spielen. Ob nun gleich die Spanier dieses Instrument erfunden haben, so verbesserten es doch die Deutschen unter dem Namen Mandoline. Die Stimmung ist: 1. C. / 2. A. / 3. F. / 4. C. / 5. B. / 6. A. / 7. G. / 8. F.  Die letztern Saiten sind mit Silber übersponnen. Durch diese wichtige Verbesserung haben es die Deutschen dahin gebracht, daß man nun auch obligate, und ziemlich schwere Stücke darauf spielen kann. Man hat auch Zithern gemacht, wo die erste Saite eine Darmsaite ist; wodurch der Vortrag der höhern Passagen ungemein erleichtert wird. Die auffallende Unvollkommenheit des Instruments, da es nur in vier, höchstens fünf Tönen gespielt werden kann, hat die Zahl seiner Liebhaber sehr vermindert. Kaum findet man noch da und dort einen reisenden Musiker, besonders Prager Studenten, oder auch Sonderlinge in Reichsstätten, die dieß veraltete Instrument hervorsuchen, und es oft bis zur Meisterschaft treiben. Es ist aber auch so leicht, daß jeder Mensch von mittelmäßigen Fähigkeiten Avtodidactos darauf werden kann. Wer sich anderer wichtigern Geschäfte halber mit der Musik nicht lange abgeben kann, und doch manchmahl gerne einen Choral, oder eine Volkslied begleiten möchte; dem empfehlen wir dieß Instrument vor allen andern."
S. 297: "Ob aber auch die Spanier Erfinder von der Stimmung der Geige sind; daran zweifle ich aus trifftigsten Gründen. Die Spanier stimmen noch jetzt die Violine häufig wie wir die Viol d'Amour oder Zitter stimmen, z.B. 1. A. / 2. Fis. / 3. D. / 4. A."
1807   C. F. Michaelis: Einige Bemerkungen über den ästhetischen Charakter, Werth und Gebrauch verschiedener musikalischer Instrumente. In: Allgemeine Musikalische Zeitung, Jg. IX (1807), Sp. 261: "Die Cither ist ein rohes Metallsaiteninstrument, von einförmig rauschendem Ton, und darf mit der Guitarre (die bekanntlich mit Darmsaiten bezogen ist und sehr gefällige abwechselnde Töne giebt) nicht verwechselt werden."
1807   Koch, Heinrich Christoph: Kurzgefaßtes Handwörterbuch der Musik für praktische Tonkünstler und Dilettanten. Leipzig 1807, S. 328
1829   Johann Daniel Andersch: Musikalisches Woerterbuch, Berlin 1829, 381: "Sister, deutsche Guitarre. Sie stammt von der alten deutschen Zither mit vier Saiten ab, und ward in Frankreich vervollkommnet."; S. 101: "Cithara. i. Zither. s. Bäckerzither." [S. 45: "Baeckerzither" = einfaches Chordophon, Schlagzither, Nachfolger der Hummel-Scheitholt-Gruppe]
1834   Wilhelm Schneider: Historisch-technische Beschreibung der musicalischen Instrumente, Neiße und Leipzig 1834, S. 95: "§ 5. Instrumente mit Drahtsaiten, durch Reißen erklingend. Cither (...) Jetzt ist das Instrument fast ganz außer Gebrauch gekommen, und in Gebirgsgegenden nur noch in den Händen der Bettler und reisenden Bergleute, welche damit ihre Gesänge begleiten.
In der jetzigen Form besteht das Instrument aus einem flachen Boden und einer gleichfalls flachen Decke. Die Zargen an den Seiten sind ohngefähr 2 Zoll hoch. Die Form des Körpers ist mehr rund, und geht oben gegen den Hals etwas spitzig zu. Mitten auf dem Sangboden ist ein mehr oder weniger verziertes rundes Schalloch. Unten an der Decke hängen die Saiten an kleinen Drathstiften, gehen über einen kleinen Steg und über das Griffbret, dessen Griffe mit quer über laufenden Messingstäbchen bezeichnet sind, in den sogenannten Kragen, in welchen die Wirbel stecken. Man hat Cithern von verschiedenem Bezug. Manche sind 4, 5, 6chörig und die größte Gattung ist 12 chörig. Zu einem Chor gehören allemal zwei Stahlsaiten, die im Einklang gestimmt sind. Die mit 4 Chören bezogene heißt Discantzither und hat die Stimmung: c', f', a', c². Neben dem Griffbret liegen noch 8 Saiten frei, welche den Baß machen, und in die Töne: D, c, d, e, f, g, a, b gestimmt werden. Die 5chörige oder Tenorzither hat folgende Stimmung der Saiten auf dem Griffbret: kl. g, c', e', g', c'' und die Baßsaiten werden in gr. F, G, A, B, c, d, e, f gestimmt. Die 6chörige ist die gewöhnlichste, auf welcher die Saiten die Töne: G, d, g, h, d', a' hören lassen.
Auch hat man noch eine ganz kleine Gattung, welche Citherinchen heißt, nur 4 Saiten und gar keine blosen neben dem Griffbret hat. Die Saiten werden durch einen Federkiel oder ein Stückchen Fischbein bei allen 4 Gattungen angerissen."
1835   Auguste Gathy: Musikalisches Conversations-Lexicon, Leipzig, Hamburg und Itzehoe 1835, S. 72: "So allgemein die Cither sonst verbreitet war, so ist sie doch jetzt fast ganz außer Gebrauch gekommen, und man findet sie nur noch in Gebirgsgegenden in den Händen der reisenden Bergleute und bei den Zigeunern, welche damit ihre Gesänge begleiten. (...) Die mit 4 Chören bezogene heißt Discant-Zither und hat die Stimmung c' f' a' c², neben dem Griffbrett liegen noch 8 Saiten frei, welche den Baß machen, und in die Töne: B c d e f g a b gestimmt werden. Die 5chörige, oder Tenor-Zither, hat auf dem Griffbrett die Saiten: g c' e' c² und im Baß: F G A B c d e f. Die gebräuchlichste Gattung war dei sechschörige Cither, deren Saiten in die Töne G d h g d' e' gestimmt wurden."; S. 323: "Zither, Cithara, ein einfaches mit sechs Drathsaiten bezogenes Instrument, das hie und da noch unter den Bergleuten gebräuchlich ist. Es besteht aus einer flachen Resonanzdecke mit einem Schalloche, flachem Boden und langem Halse. Die Saiten sind in G d g h d' e' gestimmt."
1840   Gustav Schilling: Encyklopädie der gesamten musikalischen Wissenschaften oder Universal-Lexicon der Tonkunst, 6. Band, Stuttgart 1840, S. 911: "Zither, ital. cithara, eines der ältesten Saiten-Instrumente, dessen die Griechen und Römer sich schon bedienten, und von welchem auch sogar im alten Testament Erwähnung geschieht. Die Zeit mag allerdings in der Form der Veränderungen mancherlei hervorgebracht haben; nur in Spanien, und vorzugsweise bei unseren Bergknappen wird es heutigen Tages noch angetroffen. Der Körper, so wie dessen Boden und die Resonanzdecke mit ihrer runden Schallöffnung, sind flach; der Hals beinahe von gleicher Länge, auf dem Griffbrette mehrere Bünde von Messing. Die gewöhnlichste Art ist sechs-chörig; die Drathsaiten, welche mit einem Federkiele geschnellt werden, sind in die Töne g, d, h, g, d', und e' gestimmt. Ein Gastwirth aus Wien, Namens Petzmeier, soll es darauf bis zur Virtuosität gebracht, und 1834 sogar Kunstreisen in das Ausland gemacht haben. Ein Surrogat dieses veralteten Instruments ist in neuerer Zeit die allbeliebte Guitarre geworden. -
Ehedem hatte man Zithern von verschiedener Größe. Wenn es oben heißt, die gewöhnlichste Art sey sechschörig, so ist dies so gut zu verstehen, daß die Zithern wenigstens mit 6 verschieden gestimmten Saiten bezogen sind, der eigentliche Chor der Saiten ist gewöhnlich nur ein gedoppelter, d.h. es liegen immer zwei gleichgestimmte Saiten neben einander, besonders bei den hohen Saiten. Dem Bergmanne auf dem Harze ist die Zither ein fast unentbehrliches Gut. Steigt er Abends aus dem Schacht, und hat nach 12stündiger gefahrvoller Arbeit seinen müden Körper erquickt mit Speis' und Trank, so greift er zur Zither und spielt sich ein lustig Lied, in denen er nicht die Qualen, sondern nur die Freuden seines Lebens besingt. Im übrigen Deutschland ist das Instrument allerdings schon seltener."
S. 390: "Sister, auch die deutsche Guitarre genannt, ist ein von dem Sistrum der Alten gänzlich verschiedenes, dagegen der sog. franz. Guitarre (s.d.) dem Bau, Ton und der Spielweise nach vollkommen ähnliches Instrument, und eigentlich eine Abart der obsoleten Zither, in regenerirter Form." [Beschreibung der Besaitung, Stimmung, Notierung, Capotasto-Einrichtung nach Scheidler 1801]
1861   E. Bernsdorf: Neues Universal-Lexikon der Tonkunst, Bd. 3, Offenbach 1861, S. 581: "Sister"  [...] "Somit erhält man eine Veränderung der Tonarten, während die Applikatur immerdar dieselbe bleibt" (vgl. Ivanoff 1995, 891)
1862   Franz Ludwig Schubert: Katechismus der Musik-Instrumente, Leipzig 1862, 22: "Die älteste Diskantzither hatte 8 Saiten (4 Chöre); die Tenorzither 10 Saiten (5 Chöre), die bekannteste hatte 12 Saiten (6 Chöre); die jetzt in Mode gekommene Zither in Oesterreich und Bayern besitzt 20 bis 30 Saiten."
1865   Arrey von Dommer: Musikalisches Lexikon, Heidelberg 1865, 166: "Cithara, Cetera, Chitara, Cither ... In späterer Zeit ein sehr verbreitetes, gegenwärtig aber verschollenes, oder doch nur noch in vervollkommneter Gestalt (als Guitarre) fortbestehendes Saiteninstrument, mit flachem Resonanz-Körper, dessen Zargen am vorderen Halsende etwas höher waren als am hinteren." [Beschreibung der vier-, fünf-, sechs- und zwölfchörigen Instrumente und des "Citherlein" nach Praetorius 1619];
S. 972: "Zither" [Beschreibung der Schlagzither]
S. 771: "Sister" [Beschreibung nach Scheidler 1801]
1874   Oscar Paul: Musikalische Instrumente, Braunschweig 1874, 103: "Besonderes Verdienst um die Vervollkommnung der alten Bergzither hat sich Anton Kiendl erworben, welcher das sogenannte Quintensystem zur Stimmung und eine Vermehrung der Saitenzahl einführte um alle Tonarten wiedergeben zu können. [...] Freilich ist die Laute in ihrer verschiedenen Art durch das Clavichord und die Guitarre durch die Zither grösstentheils verdrängt worden."
1879   Hermann Mendel und August Reißmann: Musikalisches Conversations-Lexikon, 11. Band, Berlin 1879, 495: "Durch die Araber, welche im achten Jahrhundert Spanien erobert hatten ..., gelangten jene Griffbrettinstrumente nach Europa, welche den Namen Zither führen und als eine Umbildung des altägyptischen Nabli zu betrachten sind. Diese Zithern bestanden aus einem flachen Resonanzkörper mit Schalloch und mässig hohen Zargen. Sie waren mit einem langen Hals versehen, auf welchem das durch Bunde eingetheilte Griffbrett befestigt war. Die darüber gezogenen Saiten waren Metallsaiten, daher in der Folge alle jene Griffbrettinstrumente, welche mit Drahtsaiten bezogen sind, zum Unterschied von den mit ihnen verwandten Lauten Zithern genannt wurden. - Die im 16. und 17. Jahrhundert in Spanien gebräuchliche Cythara, mit gleichmässig an beiden Seiten eingebogenem Resonanzkörper, von welcher unsere Guitarre abstammt, wurde mit fünf Doppelsaiten bezogen; diese stimmten, wie Athanasius Kircher in seiner "Musurgia", Lib. IV, mittheilt, in g' c'' f' a' d''. - In Italien und Deutschland fand diese Zither in etwas veränderter Form, der flache Resonanzkörper birnförmig ausgeschweift, und mit anderer Besaitungsweise Eingang; sie besass vier Doppelsaiten, welche in d'' c'' g' a' stimmten. Aehnliche Zithern waren auch in Frankreich und England allgemein im Gebrauche. [...] In unserer modernen Musik findet diese Art von Zither, welche in früheren Jahrhunderten einen nicht unbedeutsamen Platz in der Instrumentalmusik einnahm, nur selten und ausnahmsweise Verwendung. Jedoch hat sie sich als Volksinstrument in Deutschland bei den Thüringer Bergleuten bis in die Gegenwart im Gebrauche erhalten. Diese Thüringer Zither wird in drei verschiedenen Grössen, als Discant-, Tenor- und Basszither angewendet. Jede derselben ist mit 4 Metall-Doppelsaiten bezogen, welche mit einem Federkiele oder mit den Fingern der rechten Hand intonirt werden, während die linke Hand die Griffe auf derselben ausführt. Die Saiten der Discantzither stimmen in a d' fis' a', die der Tenorzither in g c' e' g', der Basszither in e a c' e'. Der Tonumfang einer jeden dieser Zither beträgt in chromatischer Tonfolge zwei Octaven."
1884   August Guckeisen: Die Geschichte der Musikinstrumente. Guitarre und Zither. In: Neue Musik-Zeitung. Illustriertes Familienblatt. V. Jahrgang 1884, Verlag von P. J. Tonger, Köln; S. 38f.: "Die sogenannte Thüringer Zither ist einer Laute ähnlich, am Boden nicht ausgebaucht und hat um den Hals festgebundene Darmsaiten als Bünde oder Positionen."
Andreas Michel
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